Da im Internet mittlerweile alle allgemeinen Informationen zum Australian Shepherd zu finden sind, wollte ich diese Seite nützen um ein paar meiner ganz persönlichen Eindrücke über den Aussie nieder zu schreiben.
Wenn ich gefragt werde, wie ich den Aussie beschreiben würde, dann fällt mir spontan dazu folgendes ein:
Der Aussie ist hochintelligent, und sehr sensibel
er ist ein Weltentdecker,
er hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe und lernt rasend schnell, dabei hinterfragt
er immer die Sinnhaftigkeit seines Tuns
er besitzt die Fähigkeit, sich über seine Augen mit den Menschen zu unterhalten
er ist emphatisch, er spürt jedes Gefühl seines Gegenübers und stellt sich sofort darauf ein
er kann wunderbar selbst Entscheidungen treffen
er ist höchst anpassungsfähig, äußerst strebsam, anhänglich, verschmust, loyal, aktiv und begleitet seine Menschen wie ein Schatten durchs Leben
er lässt sich für alles begeistern und kann im Gegenzug auch wunderbar „Nichts“ tun und völlig entspannt auf der Couch liegen
er möchte Überall dabei sein, er ist einfach ein Hund zum „Pferde stehlen“
Wenn ich gefragt werde: „Wie erziehst du deine Aussies?“
Meine Antwort lautet: „Ich erziehe sie nicht, sie sind einfach so und ich lerne täglich von ihnen“.
Wenn man sich die oben genannten Eigenschaften genau durchliest und dann hinterfragt, wie diese Eigenschaften sich im Alltag bemerkbar machen, erkennt man schnell, dass diese Aussage durchaus seine Richtigkeit haben kann.
Natürlich zeigen wir unseren Hunden liebevoll aber konsequent, was wir als „toll“ ansehen und was wir als „keine gute Idee“ empfinden. Denn jedes Zusammenleben erfordert gegenseitige Rücksichtnahme und Wertschätzung und es bedarf einiger Regeln, damit dieses Zusammenleben gut funktioniert.
Sie brauchen aber keine „Experten“ um sich konstruktiv entwickeln zu können, vielmehr brauchen sie feinfühlige, offene Menschen, die sich auf sie einlassen, die versuchen die Welt mit ihren Augen zu sehen, die sie verstehen, sie ernst nehmen, ihnen vertrauen und in eine aufrichtige Beziehung mit ihnen treten und dadurch herausfinden, was sie brauchen und wollen um ein erfülltes und glückliches Leben führen zu können.
Nur wer glücklich ist, kann Glück verbreiten.
Paulo Coelho (brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor)
Liebevoll und konsequent, das heißt für mich, immer und immer wieder erwünschtes Verhalten zu bestätigen und gleichzeitig auch immer und immer wieder auf unerwünschtes Verhalten aufmerksam zu machen. Meist reicht es dabei aus, sich über erwünschtes Verhalten ehrlich zu freuen oder sich über nicht erwünschtes Verhalten einfach nicht zu freuen, oder ihnen andere Möglichkeiten anzubieten, die sie als besser und spannender empfinden. Ein Ärgern über „schlechte Ideen“ ist Überflüssig und nicht zielführend.
In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.
Dalai Lama (14. Dalei Lama und tibetisches Staatsoberhaupt)
Wichtig ist es, seinen Hunden Vertrauen, Sicherheit und Halt zu geben, sie nicht zu enttäuschen und dadurch so interessant zu sein, dass sie sich uns gerne freiwillig anschließen wodurch die Motivation, etwas für uns zu tun nicht verloren gehen wird.
Ich sehe mich bei meinen Hunden nicht als Erzieher, sondern eher als „Begleiter in eine Welt voller Möglichkeiten“. Wenn ich es schaffe, dass die Hunde mit mir kooperieren, dann erschließen sich sowohl für die Hunde als auch für uns als Familie immer mehr Möglichkeiten.
In meiner Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Behindertenarbeit lernte ich die Theorie für die „personenzentrierte Arbeit bzw. Einstellung“ kennen. Ich erkannte dabei, dass ich schon sehr lange Jahre meinen Tieren auf die gleiche Weise auf Augenhöhe begegne. Ich habe daher den Ausdruck „tierzentrierte Haltung (Einstellung)“ für mich kreiert.
Das beschreibt eigentlich sehr gut, wie ich an die Dinge herangehe bzw. versuche heranzugehen, denn natürlich gelingt es mir nicht immer, ich mache auch Fehler! Aber die Fehler sind wichtig, aus ihnen kann man lernen und sich weiterentwickeln, um vielleicht, irgendwann ans Ziel zu kommen.